die anderen über irland: :
Die Londoner Times kommentiert: Die Analysten haben den überwiegenden Teil des Wochenendes verständlicherweise damit verbracht, die Einzelheiten des britischen Wahlergebnisses zu untersuchen. Doch die spektakulärsten Ergebnisse gab es in Nordirland. David Trimble sah sich dort zum Rücktritt gezwungen, nachdem er die Demütigung einer persönlichen Niederlage und die Abwahl seiner Kollegen hinnehmen musste. Das war ein sehr harsches Wählerurteil. Zu sagen, dass die nordirische Politik jetzt polarisiert ist, ist eine groteske Untertreibung. Ian Paisleys Democratic Unionist Party hat die gemäßigteren und glaubwürdigeren Ulster-Unionisten vernichtet.
Der Standard aus Wien meint: Da gelingt Tony Blair, was noch nie einem Labour-Regierungschef gelungen ist, nämlich zum dritten Mal hintereinander eine Wahl zu gewinnen. Doch kaum ist der Sieg abgehakt, rufen die Ersten in den Reihen der Labour Party auch schon zur Rebellion. Dies lässt erahnen, wie schwer Blair das Regieren fallen wird. Seine Mehrheit im Unterhaus ist geschmolzen. Das zwingt ihn zu einem ganz neuen Stil. Bisher konnte er es sich leisten, dass stets etwa 30 bis 40 Labour-Abgeordnete gegen seine Gesetzesvorhaben stimmten, bei strittigen Themen wie Irakkrieg oder Studiengebühren auch mehr. Nun muss er vermitteln und mit Kompromissen arbeiten.