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Archiv-Artikel

die anderen über irische mörderbanden und liberale scheißer

Zur Situation der IRA nach dem Mord an Robert McCartney schreibt die linksliberale britische Zeitung The Independent: Es verschlägt einem die Sprache, dass die Paten der IRA geglaubt haben, man werde ihr grausames Angebot zu schätzen wissen, die für den Mord an Robert McCartney verantwortlichen Mitglieder der Organisation zu erschießen. Die PR-Strategen der IRA haben offensichtlich nicht mitbekommen, dass die McCartney-Schwestern die Mörder ihres Bruders vor Gericht sehen wollen – und nicht in einer Blutlache in einem Belfaster Hinterhof. Die Erklärung deutet darauf hin, dass die IRA ihr taktisches Gespür verloren hat.

Die Süddeutsche Zeitung zum Versammlungsrecht: Wer die Grundrechte verteidigt, gilt im Jargon der Neonazis als ein „liberaler Scheißer“. Als ganz besonders liberaler Scheißer gilt ihnen derjenige, der sich sogar noch dafür einsetzt, dass auch sie demonstrieren dürfen. Die Neonazis beklagen sich einerseits über die berechtigten Beschränkungen, die ihren Versammlungen auferlegt werden – sie schütten aber zugleich Hohn und Spott auf einen Staat, der auch noch seinen Gegnern Rechte gewährt; und versichern feixend, dass sie dass in ihrem System nicht machen würden. Das ist der Unterschied zwischen Demokratie und einem totalitären System.