piwik no script img

Archiv-Artikel

die anderen über hilfe für irak und kampf der kulturen

Zur humanitären Hilfe durch Truppen der Kriegskoalititon meint der Tages-Anzeiger aus Zürich: Mit rascher Hilfe für die Bevölkerung wird, so hofft man im Pentagon, die Sympathie für die bislang nicht gerade mit Jubel empfangenen Befreier ansteigen. Deshalb sollten die Hilfsgüter am besten von den eigenen Truppen verteilt werden. Damit aber würde gegen ein Grundprinzip humanitärer Hilfe verstoßen: Humanitäre Hilfe diente nicht mehr dazu, die Folgen von Not und Unterdrückung zu überwinden, sondern verkäme zum Bestandteil einer angeblich humanen Militärstrategie. Es ist nun an den Vereinten Nationen, das nicht zuzulassen.

Le Figaro aus Paris sieht dank Irakkrieg den Kampf der Kulturen nahen: Schon zu Beginn des Krieges war Gott in den Reden von US-Präsident George W. Bush und Iraks Staatschef Saddam Hussein präsent. Beide Seiten beanspruchen ihn für sich. In den Moscheen wird zum Heiligen Krieg aufgerufen, und der amerikanische Kongress bittet um göttlichen Beistand. Wir sind damit leider an einem Punkt angekommen, der nicht mehr sehr weit von dem mitunter bereits angekündigten Kampf der Kulturen oder gar einem Religionskrieg entfernt ist. Zumindest drängt sich die Erkenntnis auf, dass sich hier fundamentalistische Visionen gegenüberstehen.