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Archiv-Artikel

die anderen über europas zerstrittenheit

Die britische Zeitung The Guardian beklagt anlässlich des europäischen Dissenses in der Irakfrage: In einem Jahr, das Europa durch Währungsunion und Osterweiterung vereinen sollte, zerfiel es. Blair geht mit Amerika. Frankreich und Deutschland stolpern in eine unausgegorene Rolle Europas als alternative Supermacht. Italien, Spanien und Polen stehen an der Seite von Blair und Bush. Ebenso die kleineren Staaten im Osten. Was auch immer gesagt werden mag – Deutschland, Frankreich und Großbritannien spielen in der europäischen Außenpolitik in der ersten Liga. Wenn nicht mal sie zusammen marschieren, laufen die anderen in alle Richtungen davon.

Die spanische Zeitung El Mundo meint dazu: Großbritanniens und Spaniens Regierungschefs Tony Blair und José María Aznar haben mit ihrer proamerikanischen Linie im Irakkonflikt kaum noch Spielraum, während die Proteste gegen einen Krieg in aller Welt zunehmen. Es besteht aber kein Zweifel daran, dass US-Präsident George W. Bush in dieser entscheidenden Phase die widerspenstigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats mit aller Macht unter Druck setzt, um sie zum Einlenken zu bewegen. Dabei geht es um nichts Geringeres als um das Machtgleichgewicht und die internationale Ordnung, die die Welt in den kommenden Jahrzehnten bestimmen werden.