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Archiv-Artikel

die anderen über die wahlen in tschechien

Die liberale slowakische Tageszeitung Hospodarske Noviny kommentiert das Patt nach der Wahl in Tschechien: Die Wahl teilte nicht nur die Parlamentssitze in zwei Hälften auf, sondern die ganze Tschechische Republik. Eine Hälfte will Reformen und Veränderungen, die andere Hälfte hat genau vor diesen Veränderungen Angst.

Die linksliberale Prager Tageszeitung Pravo meint: Als erste außerparlamentarische Partei in der tschechischen Geschichte konnte die Grüne Partei die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Sie ist aber alles andere als gefestigt, oder um es so zu sagen: Falls der politische Gott eine Koalition strafen will, gibt er ihr die Grünen.

Die konservative Prager Tageszeitung Lidove noviny schreibt: In Tschechien ist geschehen, was Deutschland im vergangenen Jahr nach der Bundestagswahl erlebte. Aus Respekt vor dem Wählervotum wäre das Bilden einer großen Koalition – eben wie in Berlin – am würdevollsten. Genau wie in der Bundesrepublik würde eine solche Regierung mit der größtmöglichen Unterstützung auch der Einwohner grundsätzliche Änderungen durchsetzen können. Das Problem liegt wie anfangs in Deutschland im Chef der Sozialdemokraten, Jiri Paroubek. Aber vielleicht hat er ja schon bei seinem Parteifreund Gerhard Schröder sondiert, wie man am besten abtritt.