die anderen über die wahlen in simbabwe :
Die konservative britische Sonntagszeitung Sunday Telegraph übt Selbstkritik: Robert Mugabes Mannschaften müssen die Auszählung manipulieren, damit der 84-Jährige am Ende als Sieger einer Präsidentenwahl dasteht, die er verloren hat. Großbritannien hat als ehemalige Kolonialmacht in Simbabwe eine besondere Verantwortung, kann aber fast nichts zu Verbesserung der Situation beitragen. Mugabe weist jegliche Kritik an seinem Regime zurück. Eine Verschwörung weißer Rassisten in London sei Schuld an der Situation in Simbabwe, und so versucht Mugabe, die Menschen von seiner Inkompetenz, Habgier und Tyrannei abzulenken. Diese Art von Regierung ist in Afrika seit Jahrzehnten leider nicht ungewöhnlich und eine direkte Auswirkung der Kolonialverwaltungen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Der linksgerichtete Independent sieht die Chinesen als die neuen Kolonialherren in Afrika: Bald wird China die USA und Europa als Afrikas wichtigster Handelspartner ablösen. (…) Mugabe beklagte einen Neokolonialismus und angebliche Versuche der Briten, die Kontrolle über Simbabwe wiederzuerlangen. Er und andere afrikanische Staatsführer sollten darüber besser nachdenken. Ja, es besteht eine Gefahr, dass ihre Länder rekolonialisiert werden. Aber die Bedrohung kommt nicht aus dem Westen. Sie kommt aus dem Osten.