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Archiv-Artikel

die anderen über die wahlen in den usa

Zum Auftakt des Vorwahlkampfes der Demokraten in den USA höhnt die Moskauer Tageszeitung Kommersant: Die Präsidentenwahl ist erst im November, das Volk will aber bereits jetzt unterhalten werden. Also muss die Medienmaschinerie den Amerikanern bereits jetzt etwas Interessantes bieten, und wenn es keinen echten Gegenkandidaten zu Bush gibt, muss man einen erfinden. Für diese Rolle passt Howard Dean hervorragend, er ist für dortige Maßstäbe ein radikaler Linker und kritisiert eifrig die Politik der USA im Irak. Allerdings wird Dean wohl nicht der Kandidat der Demokraten sein. Aber bis dahin kann man immer noch einen neuen spannenden Kandidaten erfinden.

Die Pariser Wirtschaftszeitung La Tribune warnt vor dem Spiel mit dem Strohfeuer: Die Ausgabenpolitik des US-Präsidenten ist doch nicht die Zauberformel der Zauberformeln. Obwohl die US-Wirtschaft von George W. Bush am Infusionstropf gehalten wird, hat das nicht zu wirklichen Fortschritten auf dem Arbeitsmarkt geführt. Und dabei ist die Beschäftigungspolitik doch der unabdingbare Sockel für das Wählervertrauen. Sollte sich also der Dopingeffekt der ausgegebenen Milliarden in der zweiten Jahreshälfte abzuschwächen beginnen, was eine plausible Hypothese ist, dann könnte der Wahltag Anfang November für den Präsidenten noch zu einem Albtraum werden.