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Archiv-Artikel

die anderen über die sexaffäre des new yorker gouverneurs eliot spitzer

Die Zürcher Zeitung kommentiert gelassen: Der demokratische Gouverneur des Staates New York war ein scharfer Hund, einer, der als Staatsanwalt mit allen Mitteln Fälle von Korruption, organisiertem Verbrechertum und Prostitution aufdeckte und dabei über Leichen ging. Er zerstörte den Ruf vieler bekannter und weniger bekannter Wirtschaftsführer und politischer Gegner auf eine Art und Weise, die viele Feinde zurückließ. Dass er nun zugeben musste, in einen Prostituiertenring verwickelt zu sein, ist an sich für amerikanische Politiker nichts Ungewöhnliches. Amerikanische Politik ohne Sexskandale ist fast undenkbar. Dabei verteilen sich die gefallenen Sünder fast gleichmäßig auf die beiden großen Parteien. Nun schließt sich der Kreis. Der Verfolger ist zum Gejagten geworden.

Die Financial Times (London) konstatiert knappstmöglich: Der (frühere) Sheriff der Wall Street steht plötzlich ohne Pferd da. Nach Berichten über seine Verstrickung in die Prostitutionsszene hat Eliot Spitzer eingeräumt, das Vertrauen seiner Familie und der Öffentlichkeit durch sein Fehlverhalten untergraben zu haben. Der New Yorker Gouverneur hat seine Karriere darauf aufgebaut, dass er anderen hohe ethische Standards abverlangte. Deshalb ist sein Verbleiben im Amt nun nicht mehr möglich.