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Archiv-Artikel

die anderen über die mars-pläne der usa

Zu den Weltraumplänen von US-Präsident George W. Bush schreibt die NZZ am Sonntag aus Zürich: Bestenfalls beschert der Mann auf dem Mars den Erdlingen etwas Nationalstolz und die ersatzweise Befriedigung des Traums von der großen Entdeckungsreise. Eine teure Methode der nationalen Seelenmassage! Experten schätzen, dass eine Mars-Mission 500.000.000.000 Dollar kosten würde. Dem amerikanischen Steuerzahler bleibt da nur die Hoffnung, dass Bush junior wenigstens in der Weltraumpolitik nach seinem Vater geraten ist. Auch der hatte, 1989, eine bemannte Mars-Mission angekündigt. Er hat die Pläne still und weise versanden lassen.

Die niederländische sozialdemokratisch orientierte Volkskrant meint dazu: Die wichtigsten technischen Voraussetzungen für eine bemannte Raumfahrt zum roten Planeten sind eine neue Art des Antriebs und Methoden, um die von den Astronauten produzierten Abfallstoffe (Kohlendioxid, Urin, Stuhlgang) erneut zu nutzen. Es ist zu schwer, Vorräte mitzunehmen. Daneben bildet die psychologische Belastung ein großes Fragezeichen. Russische Kosmonauten waren zwar länger als ein Jahr im Weltraum, konnten aber in Notfällen immer in wenigen Stunden zur Erde zurückkehren. Marsreisende sind sich selbst überlassen. Das ist vielleicht wohl die größte Gefahr.