die anderen über die „live earth“-konzerte und den klimawandel :
Zum „Live Earth“-Konzert schreibt die römische Zeitung La Repubblica: Irgendwie ähnelt das Rockkonzert dem Tanz der Eingeborenen vor einem Totem. In Wirklichkeit gibt es jedoch einen Riesenunterschied zwischen dem Popkonzert und den Stammesgesängen – und dieser fällt absolut zugunsten des Regentanzes aus: Denn die Besucher dieser heutigen Musikereignisse folgen einem mehrjährigen Kalender und wollen einfach nur teilnehmen, dabei sein. Heute für das Klima, morgen für den Frieden, übermorgen gegen Aids und dann kommen Hunger, Waffen, Afrika. Für sie ist es nur wichtig, zuzuhören und dann mit einem beruhigten Gewissen nach Hause zu gehen.
Der britische Guardian meint dazu: Die meisten Menschen wissen bereits, was sie gegen den Klimawandel tun können. Das Problem ist: Sie wissen auch, dass, selbst wenn jeder in Großbritannien oder Europa mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt oder seine Wäsche bei 30 Grad wäscht, die ganze Anstrengung von kohlebefeuerten Fabriken in China zunichtegemacht wird, die eilig gebaut werden, um uns mit billigen Waren zu beliefern. Das ist die Logik, die zu dem düsteren Fazit führt: dass die Antwort des Einzelnen nie ausreichend sein wird. Die Moral ist vielleicht ein guter Grund, den Bus zu nehmen oder die Heizung runterzudrehen. Aber das wird die Welt nicht retten.