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Archiv-Artikel

die anderen über die lage in irak und die ratlosigkeit in washington

Der Standard aus Wien schreibt über einen möglichen US-Abzug: Die Zeichen stehen auf „hü!“ und „hott!“, vorwärts und zurück zugleich. Nur Verschwörungstheoretiker werden hinter dieser komplexen Meldungslage eine besonders abgefeimte Strategie von Bush erkennen. In Wahrheit dürfte es ein gerüttelt Maß an Ratlosigkeit sein, das die US-Administration umhertreibt. Der Veteranenskandal setzt ihr ebenso zu wie die vielen Politiker – Demokraten und Republikaner –, die auf ein konkretes Abzugsdatum drängen. So viele Soldaten, dass eine wirklich Erfolg versprechende Befriedung des Irak möglich wäre, wird Bush vom Kongress nie und nimmer bekommen.

Der britische The Guardian erinnert an die Reparationszahlungen, die der Irak leistet: Warum spricht keiner über die Reparationszahlungen, die der Irak seit Jahren hauptsächlich an die größten Ölgesellschaften der Golfstaaten zahlt? Es sind 5 Prozent seiner Öleinkünfte, schon weniger als die 30 Prozent, die der UN-Sicherheitsrat beschlossen hat. Dieses Geld geht sicherlich an die falschen Personen. Seit dem Sturz Saddam Husseins hat der Irak weitere 5 Milliarden Dollar gezahlt. Wenn nach dem iranisch-irakischen Krieg diese Zahlungen vielleicht gerechtfertigt waren, so gilt dies heute nicht mehr. Es wäre höchste Zeit, diese Reparationen aus einem anderen Zeitalter zu stoppen.