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Archiv-Artikel

die anderen über die lage im irak und den us-wahlkampf

Die SonntagsZeitung aus Zürich kommentiert: Während sich im Irak die Gewalt immer weiter ausbreitet, sinkt im amerikanischen Wahlkampf die Debatte über den künftigen Kriegskurs auf immer tieferes Niveau. Nur wenn sie Prinzipientreue mit denkerischer Flexibilität verbinden, können politische Entscheidungsträger Auswege aus den irakischen Dilemmas finden. Aus eigenen Kräften wird das der Regierung Bush nie gelingen. Hilfreich wären auch konstruktive Beiträge von Bushs politischen Gegnern. Denn eins ist klar: Der rasche Rückzug aller Truppen, wie ihn viele Kritiker fordern, kann höchstens kurzfristig die Gewissen beruhigen. Eine Lösung für den Irak bringt er nicht.

Die britische Times schreibt: Das Ausmaß des Schadens für die Regierung wird davon abhängen, wie sehr der 7. November als Volksabstimmung über Bush angesehen wird oder als Entscheidung zwischen einer Republikanischen Partei, die sich in Aufruhr befindet, und einer demokratischen Alternative, die noch kein schlüssiges Regierungsprogramm bietet. Was auch immer passiert: Bush wird – wie fast alle seine Vorgänger in der zweiten Amtszeit – zu einem Präsidenten der Außenpolitik werden. Und die muss mehr sein als der Nahe Osten, auch wenn diese Region noch so wichtig sein mag. Bush muss zu mehreren Reisen nach Ostasien, nach Indien und Afrika bereit sein.