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Archiv-Artikel

die anderen über die anhaltenden unruhen in nepal

Der Tages-Anzeiger aus Zürich meint: Nepals König ist eine Abscheu erregende Figur. Gyanendra führte Nepal – und die dortige Monarchie – an den Rand des Abgrunds, ohne jede Einsicht und Rücksicht. Mit einem Volksaufstand konfrontiert, versucht er seine Haut zu retten, indem er die Parteien für seine Zwecke einzuspannen versucht. Sie sollen einen Premier ernennen und einen Ausweg aus der Krise finden, notabene unter Wahrung der Monarchie. Demokratisch ist es nicht: Das gemeine Volk soll einmal mehr übergangen werden. Seine Majestät will vom Thron nicht herabsteigen. Die Nepalesen werden in ihrem Bestreben, ihn zu stürzen, nicht nachlassen.

Arab News aus Dschidda kommentiert: Das Angebot des napalesischen Königs Gyanendra hat zumindest bisher nicht ausgereicht, um die oppositionellen Parteien des Landes zufrieden zu stellen. Denn der Monarch hat sich zwar dem Wunsch vieler gebeugt, indem er sich bereit erklärt, die Macht an das Volk zurückzugeben. Doch eine Änderung der Verfassung brachte der bisherige Alleinherrscher trotzdem nicht auf den Tisch – und das ist nun mal die zentrale Schlüsselforderungen seiner Gegner. So kann dieses erste Entgegenkommen des nepalesischen Königs nicht mehr als ein Ausgangspunkt für eine Lösung der Krise im Himalajastaat sein.