die anderen über die Neuauflage des Regierungsbündnisses in Polen :
Der Tages-Anzeiger aus Zürich gibt der Drei-Parteien-Koalition keine Zukunft: Der Schlamassel in Warschau wird weitergehen. Mit der Neuauflage von Polens nationalpopulistischem Bündnis scheint ein vorzeitiger Urnengang noch in diesem Jahr zwar vom Tisch. Doch von Stabilität kann keine Rede sein: Die Lebensdauer der aufgewärmten Koalition dürfte sich als noch kürzer erweisen als der erste Regierungsversuch. Mit den streitsüchtigen Patrioten auf der Regierungsbank sind ein weiterer Verlust an Ansehen und neue Turbulenzen gewiss. Schon bei der Kommunalwahl im nächsten Monat dürften die Dilettanten auf der Regierungsbank die Quittung für ihre Politik erhalten.
Für den Standard in Österreich ist der Bauernführer Lepper der Gewinner: Nun ist die Koalition, die Kaczyński erst vor drei Wochen mit dem Rauswurf des Bauernführers Andrzej Lepper aufgelöst hatte, zwar wieder installiert. Aber gesiegt hat Kaczyński keinesfalls, eher klein beigegeben, weil er keinen anderen Partner fand. Der Gewinner in Warschau heißt Lepper. Der Versuch der PiS, neben der Liga der Polnischen Familien auch den zweiten Koalitionspartner, die Samoobrona, zu filetieren, ist misslungen. Lepper hat Kaczyński in der Hand. Aus Warschau sind künftig wohl nur Bilder des Weiterwurstelns zu erwarten. Und die eines Bauernführers, der sich die Hände reibt.