piwik no script img
taz logo

Archiv-Artikel

die anderen über die Freilassung der britischen Soldaten in Iran

Der Standard aus Wien kommentiert: Die 15 Soldaten waren die Opfer in dieser Affäre – wirklich vorgeführt von Teheran wurden der britische Premier Tony Blair und sein Kriegskabinett. Für Blair war der unrühmliche Ausgang dieser Patrouillenfahrt im Persischen Golf eine weitere Schlappe zum Ende seiner Amtszeit. Der Krieg im Irak, in den er sein Land vor vier Jahren führte, ist unpopulär. Dem Sinnstifter des Feldzugs, als der Tony Blair immer wieder mit fast messianischem Gehabe auftrat, glaubt man nicht mehr. In dieser Stimmung wurde das Tauziehen mit dem Iran, das die Regierung ohnehin nur verlieren konnte, erst zum Desaster.

Die Londoner Zeitung The Times schreibt dagegen: Es gibt klare Verknüpfungen zwischen den Extremisten im Iran und allen, die versuchen, den britischen Truppen im Südirak das Leben so schwer wie möglich zu machen. Der Iran ist damit zufrieden, Spannungen in einer Region aufzupeitschen, in der die Bevölkerungsmehrheit aus befreundeten Schiiten besteht, denn der Iran will nicht, dass es eine stabile und unabhängige Regierung gibt. Teheran möchte ein Vakuum und am Ende erreichen, dass die Briten das Land verlassen, noch bevor die Iraker bereit sind, sich selbst zu verwalten, und die Kontrolle über ihre eigene Sicherheit vollständig selbst übernehmen.