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Archiv-Artikel

die anderen über den tod von simon wiesenthal:

Die Salzburger Nachrichten schreiben: Wiesenthal stellte sicher, dass weder die Verbrechen noch die Opfer des Holocaust vergessen wurden. Er hat beharrlich darum gekämpft, die schrecklichen Ereignisse in die Erinnerung der Menschen Europas und der Welt einzubrennen. Das Wissen um den Holocaust wach zu halten, ist eine Warnung an die Mörder und Tyrannen von morgen. Hier haben wir Fortschritte gemacht. Die Verfahren vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zeigen, dass kein General sich mehr hinter den Befehlen seiner Vorgesetzten verstecken kann – er wird dennoch für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Verantwortung gezogen.

Die Londoner Times meint: Wiesenthal war nicht rachsüchtig, das macht ihn groß. Während er Beweise gegen Kriegsverbrecher sammelte, zeichnete er gleichzeitig die Namen von anständigen Deutschen auf. Wiesenthal glaubte nicht an Kollektivschuld, sondern daran, dass wir alle für unsere Taten verantwortlich sind – nicht als Angehörige einer Nation oder Rasse, sondern als Individuum. Er hat sich nicht nur um das Leid der Juden im Zweiten Weltkrieg gekümmert. „Wir dürfen nicht vergessen“, sagte er, „dass das, was den Juden passiert ist, jeder Minderheit geschehen kann.“ Wiesenthal verkörperte den Triumph der Menschheit und der Gerechtigkeit über die Tyrannei.