die anderen über den irak als wahlkampfthema in den usa :
Die NZZ am Sonntag prophezeit düster: Es ist verständlich, dass eine Mehrheit der Wahlberechtigten Präsident Bush am kommenden Dienstag einen Denkzettel verpassen will, auch wenn gar nicht er zur Wahl steht. Trotzdem: Ob sich die Dinge im Zweistromland damit so schnell ändern, ist zu bezweifeln. Denn aus dem Schlamassel könnte auch ein demokratisch beherrschter Kongress nicht so ohne weiteres herausfinden. Dafür sind die Vorstellungen der Demokraten, wie die eines schrittweisen Abzugs, zum jetzigen Zeitpunkt noch zu verschwommen. Vor allem aber erscheint die Lage im Irak inzwischen dermaßen trostlos, dass guter Rat sehr teuer geworden ist.
Die britische Sunday Times meint dazu: Bei diesen Halbzeitwahlen dreht sich alles um den Irak. Die öffentliche Unterstützung für den Krieg und für den Präsidenten ist zusammengebrochen. Jedes Mal, wenn sich Bush erhebt und erklärt, dass Amerika den Krieg im Irak gewinnen wird, verliert er noch ein paar Stimmen. Sein Problem ist aber auch die Festlegung, seine Präsidentschaft – bis Anfang 2009 – mit [Vizepräsident Dick] Cheney und seinem katastrophalen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld an der Seite zu verbringen. Wenn der Präsident ihn im Amt lässt, sind die Chancen minimal, irgendeine Form des Schlussstrichs unter den Irak zu ziehen.