die anderen über den gipfel zur eu-verfassung: :
Zum Streit um die EU-Verfassung schreibt der britische Daily Telegraph: Gerhard Schröder hat gesagt, dass Deutschland und Frankreich eine stärkere Integration in einer Kerngruppe weiterverfolgen würden, falls der Gipfel sich nicht auf eine Verfassung einigt. Ihre Drohung hat Tony Blair in eine Verlegenheit gebracht, die britischen Premierministern vertraut ist: Wie bleibt man im „Herzen Europas“, ohne in nationalen Fragen von entscheidender Bedeutung Boden preiszugeben? Giscard d'Estaings miserables Dokument verdient es, in Bausch und Bogen abgelehnt zu werden. Aber nach früheren Vorstellungen zu urteilen, wird es wohl wieder mit einem abstrusen Kompromiss enden.
Der niederländische Volkskrant meint dazu: Deutschland ist unter Kanzler Schröder selbstbewusster und nüchterner geworden. Ein Beispiel dafür war der Konflikt über den Stabilitätspakt. Deutschland und Frankreich nutzten ihre berühmte Achse nicht zum „höheren“ europäischen Ziel, sondern nur dazu, ihre nationalen Interessen sicherzustellen und zu verhindern, dass sie unter die Kuratel von Brüssel kommen würden. Die Krise um den Stabilitätspakt illustrierte aber auch, wie effektiv die französisch-deutsche Achse sein kann. Doch das Risiko bleibt, dass die französisch-deutsche Offensive andere EU-Länder irritiert und beim Gipfel Gegenkräfte weckt.