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Archiv-Artikel

die anderen über den gaza-streifen:

Die linksliberale Pariser Tageszeitung Libération kommentiert den Abzug der Israelis: Ist der Abzug jetzt nur ein symbolischer Akt? Man sollte die Wirkungskraft von Symbolen doch nicht unterschätzen. Auch wenn die Evakuierung vor allem taktisch begründet ist, man der Strategie des gewieften israelischen Regierungschefs Ariel Scharon misstraut und Gewalt von der einen oder anderen Seite einen Schatten auf den Rückzug wirft – ein Schritt ist getan. Ein Schritt zurück, der jetzt genutzt werden muss. Es ist auch an den Amerikanern und Europäern, daraus einen Schritt nach vorne zu machen. Ein Schritt dem Frieden entgegen.

The Daily Telegraph, London, meint: Es wird einen Wettlauf geben zwischen Anhängern der PLO und der Hamas, um auf öffentlichen Gebäuden ihre Flaggen zu hissen. Wer hier siegt, ist für die Zukunft der Region wichtiger als der Konflikt zwischen den israelischen Siedlern und ihrer Regierung. Nur die Fahne der PLO sollte im Gaza-Streifen wehen. Dieser von Terror geplagte Ort ist nicht ideal für die Gründung eines neuen, palästinensischen Staates, doch hier muss er reifen. Nur so gibt es in Nahost Frieden. Weitere Zugeständnisse Israels im Westjordanland sind nötig. Doch die PLO darf sich nicht einbilden, dass ein geschrumpfter israelischer Staat dabei herauskommt.