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Archiv-Artikel

die anderen über den gasstreit

Die konservative Magyar Hírlap aus Ungarn analysiert: Das umzingelte Europa leidet heute unter einer Blockade. Und der Gegner wartet darauf, dass es erfriert. Hinter den derzeitigen Ereignissen stehen vielerlei russische Interessen. Zum einen wird Kiew und Europa signalisiert, dass die Ukraine in EU und Nato nichts verloren hat. Zum anderen wird Europa signalisiert, dass der Komfort und Wohlstand des Westens zerbrechliche Errungenschaften sind.

Le Temps aus Genf thematisiert die Rolle der Schweiz: Wird die Eidgenossenschaft zur Lösung des Gaskonflikts beitragen? Eine erste Anfrage kommt von der Gasliefer-Gesellschaft RosUkrEnergo, die von russischen und ukrainischen Aktionären gegründet wurde. Sie ist diejenige – und nicht Russland –, die der Ukraine Gas liefert, und Kiew schuldet ihr, und nicht Gazprom, die unbezahlten 3,2 Milliarden Dollar. Eine zweite Anfrage von einem Vertreter der ukrainischen Diplomatie wurde beim Bundesamt für Energie eingereicht, um die Lage der Ukraine darzustellen und die helvetische Intervention zu verlangen. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern hängt die Energieversorgung der Schweiz nur sehr wenig vom Gas ab. Außerdem scheinen Russen und Ukrainer in ihrem Konflikt vermeiden zu wollen, dass die Europäische Union den Schiedsrichter spielt.