die anderen über den ersten iranischen satelliten im all :
Der Tages-Anzeiger aus Zürich kommentiert: Präsident Mahmud Ahmadinedschad sagte, der Abschuss solle „Monotheismus, Frieden und Gerechtigkeit“ fördern. Die Außenwelt, insbesondere die USA und Israel, dürfte Teherans Ausbau seiner Raketenkapazität hingegen ganz anders interpretieren: im harmloseren Fall als nationalistisches Muskelspiel, im schlimmeren Fall als gezielte Drohgebärde.
Der britische Daily Telegraph munkelt: Bei einem Satellitenstart wird ein kugelförmiges Objekt an der Spitze eines fortschrittlichen Raketensystems installiert. Ein Vorgang, der sich nicht so sehr vom Start einer Atombombe unterscheidet.
Die Wiener Presse warnt: Wer Raketen ins All schießen kann, ist auch in der Lage, sie anders zu bestücken als mit Satelliten. Ärger aber müsste bei Iranern trotz aller patriotischen Gefühle etwas anderes auslösen: Wieder, wie schon beim Atomprogramm, steckt ihre Regierung Milliarden in ein Prestigeprojekt, während die Bevölkerung noch immer weit unter ihren Möglichkeiten lebt. Die Mullahs, seit jeher erbärmliche Ökonomen, haben die Zeit der hohen Ölpreise verstreichen lassen, ohne das Land zu modernisieren. Inflation und Arbeitslosigkeit fressen alles weg. Khomeinis Erben sind Meister darin, Ressourcen falsch einzusetzen. Das könnte sich noch rächen.