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Archiv-Artikel

die anderen über den erfreulichen rückzug des un-botschafters der usa

Die römische Zeitung La Repubblica kommentiert: Ein weiterer Kardinal des Weißen Hauses, einer jener Theologen der amerikanischen Überlegenheit, ist gestern gefallen. John Bolton, einer der wichtigsten Theoretiker des „Neuen amerikanischen Jahrhunderts“, sah sich nach nur eineinhalb Jahren im Amt gezwungen, zurückzutreten, wobei er in dieser Zeit noch nicht einmal das konstitutionelle Okay des Senats bekommen hatte, obwohl dieser damals noch von der Partei des Präsidenten kontrolliert wurde. Bolton war ein inexistenter Botschafter, und seine Versetzung zur UN wird als letzter Angriff der Verwaltung Bush in Erinnerung bleiben, die glaubte, die Welt, die internationalen Institutionen und Amerika nach der eigenen Doktrin neu zeichnen zu können.

Dazu meint die New York Times: John Bolton hat die UN und den Geist der stets nach Konsens suchenden Diplomatie immer abgelehnt. Sein Rückzug ist eine Chance für George Bush, seine Beziehung zur UNO und zum Kongress zu verbessern. Es gibt viele erfahrene, international orientierte Republikaner, die vom Senat eine fast einheitliche Unterstützung bekommen würden. Und die ein Signal an die Welt geben könnten, dass Bush versteht, dass die USA nicht die einzige Nation auf diesem Planeten sind, deren Meinung zählt.