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Archiv-Artikel

die anderen über den atomstreit mit dem iran

Die Neue Zürcher Zeitung kommentiert: Europa strebt das kleinere von zwei großen Übeln an: Der Iran ist zwar kaum daran zu hindern, sich atomar zu bewaffnen, nur bitte schön nicht jetzt, sondern eines möglichst fernen Tages. Entscheidend für den Ausgang des Verhandlungspokers aber wird nicht so sehr sein, wie hoch der Wucher steigt, sondern ob die Führung des Iran zum Verzicht bereit ist, weil sie einsieht, dass der strategische Nutzen einer Atombewaffnung – auch gemessen an den materiellen und politischen Kosten – zu gering ist. Angesichts der sicherheitspolitischen Entwicklung in der Region ist nicht davon auszugehen, dass sich diese Einsicht rasch durchsetzt.

Sabah aus Istanbul meint: Falls Teheran die Vorschläge Europas ablehnen sollte, wird das Land nach US- und israelischen Angaben bereits 2008 oder 2008 die Atombombe besitzen. Dann wird es zehn Atommächte auf der Welt geben. Noch schlimmer ist, dass die Länder in der Region, die sich einer iranischen Nuklearbedrohung ausgesetzt sehen, nach Wegen suchen werden, auch die Bombe zu besitzen. Wird die Türkei diesem Treiben untätig zusehen? Mit Sicherheit nicht. Entweder wird sie sich über eine „strategische Zusammenarbeit“ und über die „Allianz in der Nato“ unter den US-Schutz stellen, oder sie wird alles dafür tun, um selbst auch die Bombe zu besitzen.