die anderen über den Rücktritt von US-Justizminister Alberto Gonzales :
In London schreibt der Independent: Alberto Gonzales’ Abgang hat eine spöttische Bemerkung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Edwards provoziert: „Besser spät als nie!“ Damit fasste er die Empfindungen der meisten Leute in Washington über das Schicksal jenes Mannes zusammen, der vermutlich der schlechteste Justizminister der Neuzeit war. Sein Rücktritt war eines jener Ereignisse, die so lange erwartet werden, dass sie am Ende doch noch wie eine Überraschung kommen.
In Madrid schreibt El País: Bush verliert, aber die USA und der Rest der Welt gewinnen. Gonzales war unter anderem dafür eingetreten, Gefangene im Anti-Terror-Krieg zu foltern. Er ließ Verdächtige ohne Gerichtsverfahren gefangen halten und Telefone ohne richterlichen Beschluss abhören. Gonzales hat mit anderen dazu beigetragen, dass die USA ihre demokratischen Prinzipien verrieten.
Die Basler Zeitung befindet: Der US-Präsident muss Ballast loswerden, wenn er in den letzten 17 Monaten seiner Amtszeit überhaupt noch etwas erreichen will. Wie zuvor schon Präsidentenberater Karl Rove musste nun auch Gonzales geopfert werden. Doch diese Personalentscheide könnten zu spät kommen und die Kritik an der Regierungspolitik nicht zum Verstummen bringen. Sicher aber ist: Es wird einsamer um George W. Bush.