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Archiv-Artikel

die anderen über den Krieg in Nahost

Der US-Militärstratege Edvard N. Luttwak meint in der Welt zu Israels Krieg im Südlibanon: Die israelische Reaktion auf die Hisbollah ist keineswegs auf Vergeltungsschläge beschränkt. Über die Jahre hat die Hisbollah Waffen vom Iran erhalten. Vor kurzem haben zwei iranische Spitzenpolitiker gedroht, Israel mit Hisbollah-Raketen zu attackieren, sollte Israel iranische Nuklearanlagen angreifen. Israel nutzt daher die Gelegenheit, um unterirdische Arsenale zu zerstören. Das politische Ziel Israels ist es, die Position der Hisbollah als legitime politische Partei im Libanon zu zerstören, indem man sie als bezahlten Handlanger des Irans präsentiert. Daher zerstört Israel die Infrastruktur, um politischen Druck auf die Hisbollah zu erzeugen. Militärisch ist der Ausgang klar. Die Frage ist, wie viel Schaden Israel anrichten muss, um einen Waffenstillstand zu erreichen.

Die konservative britische Times meint: Israelische Truppen scheinen sich auf eine Bodenoffensive vorzubereiten, und das ist militärisch sinnvoll. Bombardierungen können die Tunnel, in denen die Hisbollah ihre Waffen versteckt, nicht zerstören. Obwohl Israels Vorgehen gerechtfertigt ist, bleibt der Erfolg fraglich. Die libanesische Regierung ist schwach, und die Gefahr eines neuen Bürgerkriegs groß. Für Israel könnten kurzfristige Gewinne langfristig zu Verlusten werden.