die anderen über das „wall street journal“ :
Zur Übernahme des amerikanischen Medienkonzerns Dow Jones & Co., des Herausgebers des Wall Street Journal, durch den Medienmogul Rupert Murdoch meint Neue Zürcher Zeitung: Die Gefahr, die von Murdoch ausgeht, ist ganz einfach die, dass er in künftigen Jahren Niveau und widerborstige Tradition des Wall Street Journal dem weltweiten Markterfolg opfert. Eine Verminderung der Qualität diskreditiert auch die vom Medium vertretene politische Haltung. Geschwächt würde auf Sicht die Durchschlagskraft des echten Liberalismus in Amerika und weit darüber hinaus. Es muss nicht so kommen, aber die Zeichen stehen an der Wand.
La Repubblica aus Rom schreibt dazu: Die Stimmung beim Wall Street Journal könnte am Tag nach dem Verkauf an Rupert Murdoch nicht schwärzer sein. Und das hängt von der Tatsache ab, dass Journalismus vor allem aus zwei Dingen besteht: Erstens ist er ein Produkt für den Markt, das dazu gemacht ist, verkauft zu werden – und das weiß Murdoch nur zu gut. Zweitens ist Journalismus aber auch eine unentbehrliche Komponente demokratischen Lebens: Wo es keinen freien Journalismus gibt, gibt es keine freie Politik, und umgekehrt. Es bleibt zu hoffen, dass auch für Murdoch eine freie Presse mehr wert ist, als ein paar Milliarden mehr zu verdienen.