piwik no script img

Archiv-Artikel

die anderen über das wahlergebnis in israel

Le Monde kommentiert: Dass aus der Wahl am Dienstag keine eindeutige Mehrheit hervorgegangen ist, überrascht nicht. In einem Land, in dem die zwei großen politischen Blöcke – die Rechte um Likud und die Linke um die Arbeiterpartei – immer schwächer werden, sind solche Ergebnisse zur Norm geworden. Und wenn es keine Überraschung gibt, wie man sie im Nahen Osten nie ausschließen kann, wird dieser Rechtsruck der Wählerschaft im Konflikt mit den Palästinensern bestenfalls den Erhalt des Status quo zur Folge haben. Wo liegt Hoffnung? In Washington. Da der Konflikt die kollektive Psyche der arabisch-muslimischen Welt prägt, sollte er eine von Barack Obamas Prioritäten sein.

Die spanische ABC lobt Zipi Livni: Livni hätte die Möglichkeit gehabt, die Forderungen der kleinen und ultraorthodoxen Parteien zu akzeptieren, um Regierungschefin zu werden. Aber sie wollte sich nicht an die Spitze eines Kabinetts stellen, das durch die Erpressung der extremen Parteien belastet wäre. Die israelische Gesellschaft hat diese ehrliche und kluge Entscheidung honoriert. Die Kadima-Partei konnte sich im politischen Spektrum halten – entgegen Vorhersagen der Schwarzseher, die wegen der Skandale des ehemaligen Premierministers Olmert ihren Niedergang erwartet hatten. Es ist offensichtlich, dass Livni mit der Regierungsbildung beauftragt werden sollte.