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Archiv-Artikel

die anderen über das korsika-referendum

Die Zeitung La Montagne aus Clermont-Ferrand kommentiert das Nein der Korsen zu einem neuen Statut der Insel: Die Dezentralisierung, die Jean-Pierre Raffarin gerne zum großen Werk machen möchte, stößt auf viele Hindernisse. Die Angestellten des Erziehungsministeriums, die als erste Staatsbeamte regionalen Gebietskörperschaften unterstellt werden sollten, haben dagegen rebelliert und den Premierminister zu einem Rückzug gezwungen. Und nun ergibt das erste Referendum, das im Rahmen des Dezentralisierungsgesetzes organisiert wurde, genau das Gegenteil von dem, was sich die Regierung erhofft hatte.

Le Midi Libre aus Montpellier schreibt: Jean-Pierre Raffarin hat sich nicht getäuscht. Ganz abgesehen davon, dass die Korsen das neue Statut ablehnen, geht es um seine Lieblingsreform, die Dezentralisierung. Die Bürger sind bereit, ihre Meinung zu sagen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass dies nicht ohne Risiko für die Regierung ist. Auch wenn Raffarin nun versichert, er werde „zu gegebener Zeit“ in anderen Regionen ähnliche Befragungen organisieren, so besteht doch kein Zweifel daran, dass er sich dies künftig genau überlegen wird. Denn einen weiteren Misserfolg könnte er nicht mehr den korsischen Besonderheiten zuschreiben.