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Archiv-Artikel

die anderen über das fragile zusammenleben der religionen

Zum Antisemitismus in Frankreich meint der Republicain Lorrain in Metz: Der Antisemitismus, dieses alte katholische Erbe, wurde von den so genannten gebürtigen Franzosen zwar allmählich aufgegeben; doch nun ist er dabei, sich in bestimmten Vorstädten auszubreiten, wo er die Frustrationen einer schlecht integrierten Jugend bündelt. Das Zusammenleben zwischen Juden und jungen Muslimen wird in einigen Vierteln immer problematischer. Es ist, als ob die Letzteren die Juden für ihren eigenen gesellschaftlichen Ausschluss verantwortlich machten und damit indirekt einräumten, dass den Juden die Integration in die nationale Gemeinschaft gelungen ist.

Zum Friedensappell des Papstes schreibt La Repubblica in Rom: Die Strafe Gottes wird die treffen, sie seinen Namen missbrauchen, um zu töten. Gott wird Rechenschaft von ihnen verlangen.

Papst Ratzinger beklagt beim Angelus-Gebet die Gewalt in Nigeria und im Irak und verwandelt seinen Friedensappell in eine dramatische Warnung, die sich an die Fanatiker richtet, die das Banner der Religion hochhalten, um Tod zu säen. Benedikt XVI. war sehr schockiert über die Ereignisse der vergangenen Woche. Im Vatikan wächst die Angst, dass die Weltsituation in eine Art Syndrom wie 1914 abrutschen könnte: der Beginn einer unaufhaltsamen Spirale von Chaos und Blut.