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Archiv-Artikel

die anderen über chinas tibetpolitik

Der liberale Wiener Standard kritisiert: IOC-Vizepräsident Thomas Bach sagt: „Das IOC hat kein politisches Mandat. Olympische Spiele taugen nicht als Knüppel der Politik.“ Angesichts von mehr als hundert Toten beim gewaltsamen Vorgehen Chinas gegen aufständische Tibeter muten die Äußerungen zynisch an. Das IOC betreibt Politik, lebt von Politik, ist Politik! Es hat schon mit der Vergabe dieser Spiele über die chinesische Missachtung von Menschenrechten hinweggesehen. Olympische Spiele waren und sind eine (wirtschafts)politische Demonstration. IOC-Chef Rogge hat schon bei seiner großen Rede auf dem Platz des himmlischen Friedens ein Jahr vor Olympia die Chance vergeben, mit einer klaren Äußerung in der heiklen Menschenrechtsfrage sanften Druck auf China auszuüben. Auch deshalb wirkt die IOC-Hoffnung, dass die Spiele zu einer „Öffnung“ Chinas beitragen können, naiv. Wenn nicht verlogen.“

Die römische Tageszeitung La Repubblica meint: Präsident Hu Jintao und seine Führungsgruppe sind davon überzeugt, für diese Tage des Grauens nur einen bescheidenen Preis bezahlen zu müssen, was die Beziehungen zum Rest der Welt angeht. Wahrscheinlich haben sie recht. China ist ein Koloss, den die anderen Nationen mit Samthandschuhen anfassen.