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Archiv-Artikel

die anderen über berlusconi und gutiérrez

Vjesnik aus dem kroatischen Zagreb meint zur Regierungskrise in Italien: Il Cavaliere kämpft vielleicht seinen letzen Kampf. Krampfhaft versucht er, seine Macht und seine Regierung zu retten. Dabei ist offensichtlich, dass Italien langsam müde von Versprechungen ist, mit denen der geübte Redner immer wieder versucht, die Massen zu trösten. Sogar am Vorabend seines Rücktritts versprach Berlusconi wieder einmal Gehaltserhöhungen und bessere Lebensbedingungen für die Menschen im Süden. Doch der Premier verliert seine Kräfte und muss sich darauf vorbereiten, bald eine winzige Nebenrolle in der Politik zu spielen. Oder vielleicht sogar gar keine mehr.

La Nación aus Buenos Aires schreibt zu Ecuador: Das Klima der Gewalt auf den Straßen von Quito hat wieder einmal den traurigen Teufelskreis aus ständig wechselnden Regierungen, wirtschaftlicher und sozialer Krise, Instabilität und Umsturz ausgelöst. Präsident Gutiérrez war eine Ausnahme, weil er 2003 durch Wahlen an die Macht kam – seine Vorgänger waren in der Regel Putschisten. Trotzdem konnte Gutiérrez seine Amtszeit nicht zu Ende führen. Nun hat der ecuadorianische Vizepräsident Palacio die gewaltige Aufgabe vor sich, das Land zu stabilisieren. Das beste Mittel, das ihm dabei zur Verfügung steht, ist Respekt vor den Institutionen des Staates.