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Archiv-Artikel

die anderen über aventis

Das Pariser Wirtschaftsblatt La Tribune kommentiert den Versuch des französischen Pharmakonzerns Sanofi-Synthélabo, seinen Konkurrenten Aventis zu übernehmen: Hier geht es nicht um eine Fusion unter Franzosen, sondern um die Integration von Teams, die aus verschiedenen Unternehmenskulturen kommen. Und das Ganze noch im Rahmen eines feindlichen Übernahmeangebots, das ohne jede direkte oder indirekte Annäherung mit dem Management von Aventis lanciert wurde. Auf die Frage: „Wird die neue Gruppe Mehrwert schaffen?“ antwortete Sanofi-Direktor Dehecq, dies werde „für die beiden Unternehmen der Fall sein“. Eine sehr knappe Antwort.

Der Zürcher Tages-Anzeiger teilt den Pessimismus: Nicht ohne Grund sind feindliche Übernahmen in der Pharmabranche höchst selten. Der Eroberer läuft immer Gefahr, dass ihm die Know-how-Träger in Forschung und Entwicklung bei betriebskultureller Unverträglichkeit abspringen. Die Uhr läuft gegen den Angreifer. Noch 2004 könnte er einen Patentstreit um eines seiner meistverkauften Medikamente vor einem US-Gericht verlieren – die Gunst der Börse wäre dann verspielt. Zudem können Ende 2004 die zwei wichtigsten Großaktionäre von Sanofi aussteigen, womit Sanofi selbst die Übernahme droht. Aventis weiß das sehr wohl und hat alle Zeit der Welt.