die anderen über arafats erkrankung :
Die linksliberale britische Tageszeitung The Guardian meint: Jassir Arafat steht schon so lange auf der Bühne des Nahen Ostens, dass es schwer ist, sich die Region ohne ihn vorzustellen. Arafats historische Leistung – anerkannt von Freund und Feind – ist, dass er er eine sehr ungleiche Koalition bewaffneter Gruppen unter dem Schirm der PLO zusammengehalten hat, um ihnen eine gewisse Legitimität zu verschaffen.
Doch Arafat wird nicht als Architekt des Friedens in Erinnerung bleiben. Der Durchbruch in Oslo von 1993 und die späteren Gespräche in Camp David endeten in einer gefährlichen Sackgasse, aus der die zweite Intifada hervorging.
Die Basler Zeitung schreibt: Selbst wenn Jassir Arafat seine schwere Krankheit noch einmal überleben sollte, sein politischer Kampf ist verloren. Die von Arafat bis heute nicht verhinderte militärische Gewalt und besonders die Selbstmordanschläge haben schließlich zur israelischen Wiederbesetzung jener Gebiete geführt, die Israel den Palästinensern im Zuge der Oslo-Abkommen als autonome Zonen überlassen hatte. Zudem verscherzten sich die Palästinenser damit die breite Sympathie der Weltöffentlichkeit. Ein weiterer Fehler Arafats ist, dass er sich vor Demokratie scheute und nie geduldet hat, dass sich fähige Politiker auf seine Nachfolge vorbereiten konnten.