die anderen über Joe Liebermans Niederlage bei den Vorwahlen in den USA :
In Wien meint die konservative Presse: Die demokratische Opposition hat bis jetzt in der Irak-Frage ein Bild der Zerrissenheit geboten, was die Parteibasis erzürnte. Das Signal war nicht nur an Lieberman gerichtet, sondern auch an andere demokratische Kriegsbefürworter wie etwa Hillary Clinton oder Mark Warner, den früheren Gouverneur von Virginia.
Tatsächlich wäre es an der Zeit für die Demokraten, eine klare Linie zu finden. Angesichts wachsender Kritik am Irak-Desaster ist staatstragende Loyalität zum Präsidenten in Zeiten des Krieges kein überzeugendes Programm, mit dem sich Wähler anlocken lassen.
In Moskau meint die Zeitung Kommersant: Das Wahlergebnis im Staat Connecticut ist nicht nur für den altgedienten Demokraten Lieberman eine Katastrophe, sondern auch für US-Präsident George W. Bush und dessen Republikanische Partei. Denn nun wird ausnahmslos jeder Demokrat seinen Wahlkampf mit Anti-Kriegs-Parolen führen.
Für die Kandidaten der Republikanischen Partei wird die Versuchung enorm groß sein, sich vom außenpolitischen Kurs des Weißen Hauses zu distanzieren. In dieser Stimmungslage steht den Republikanern bei der Kongresswahl im Herbst und der Präsidentenwahl 2008 nichts Gutes bevor.