die anderen: eu-gipfel ohne neu-europäer und die doppelte angst der usa :
Die Athener Tageszeitung Kathimerini schreibt über den EU-Sondergipfel zum Irakkrieg: An dem Treffen in Brüssel werden nur die 15 Führer der Mitgliedsländer teilnehmen, während die 13 Kandidatenländer lediglich tags darauf von der griechischen Präsidentschaft über die Ergebnisse der Diskussion informiert werden. Dieser Ankündigung gingen intensive Verhandlungen hinter den Kulissen voraus, wobei Großbritannien bis gestern Morgen nachdrücklich forderte, auch die Kandidatenländer müssten an dem Gipfeltreffen selbst teilnehmen – und zwar aus offensichtlichen politischen Gründen.
Die Washington Post plädiert für eine harte Haltung gegenüber Saddam Hussein: Im vergangenen Jahrzehnt haben die USA viele Male geschworen, Saddam Hussein zu entwaffnen; doch wenn sich der irakische Diktator widersetzte, nahmen die USA davon lieber Abstand. Saddam beschützt Terroristen, die Amerikaner getötet haben. Ihm noch einmal zu erlauben, die Vereinten Nationen auszumanövrieren und weiter nach Atomwaffen zu streben, würde Amerikaner unannehmbaren Risiken aussetzen.
Die römische Tageszeitung La Repubblica schreibt über „Amerikas doppelte Angst“: Die beiden Ozeane werden für Amerika von einer doppelten Schutzdecke zum doppelten Schwert – und die Regierung Bush verfügt über keine Strategie, um zurückzuschlagen. Vom Atlantik her droht der Terrorismus. Vom Pazifik her erkennt man die nordkoreanischen Raketen mit Atomsprengköpfen. Es ist eine verkehrte Welt, in der die Armseligsten die Mächtigsten terrorisieren, in der Amerika sich nie derart als Herr aufführen konnte und sich zugleich nie so verwundbar fühlte. Und die einzige strategische Antwort, die Bush anbietet, bleibt die Fixierung auf den Irak.