die anderen: der oberst und der kandidat:
Zu Kanzlerkandidat Edmund Stoiber schreibt der rechtsgerichtete Daily Telegraph aus London: Deutschlands konservativer Kanzlerkandidat hat erstmals zugegeben, dass er die Wahl in drei Wochen verlieren könnte. Edmund Stoiber hat zusehen müssen, wie sich sein Vorsprung in den Umfragen in den vergangenen beiden Wochen in Nichts aufgelöst hat. Stoibers öffentlich bekundete Selbstzweifel werden nicht gerade dazu beitragen, die Stimmung in seiner Partei zu heben. Sein Anhang wartet noch immer darauf, dass er einen Generalangriff auf Bundeskanzler Gerhard Schröders schlechte wirtschaftliche Bilanz beginnt.
Äußerungen des libyschen Staatschefs Gaddafi kommentiert El País aus Madrid: Der unbezwingbare Oberst Gaddafi spürt, dass der Wind die Richtung ändert. Nun, mit 60 Jahren, versucht er, sich als moderater Realist darzustellen, der sich nach Westen öffnen will. In seiner Rede zum 33. Jahrestag des Militärputsches ging er so weit, um Vergebung zu bitten, und kündigte an, Libyen werde von nun an auf sein „revolutionäres“ Verhalten verzichten und kein „rebellischer Staat“ mehr sein. Gaddafi möchte sein Land modernisieren, und dazu braucht er ausländische Investitionen, um nicht weiter von der „Monokultur“ des Erdöls abzuhängen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen