die anderen aus und über frankreich und die wto: :
Le Monde aus Paris meint zu dem Konflikt in Europa über die Agrarsubventionen: Der Streit zwischen Jacques Chirac und der europäischen Exekutive erhält eine besondere Dimension in einem Moment, in dem Europa defekt ist – gelähmt durch das Scheitern der EU-Verfassung und die Blockade der Budgetverhandlungen. Und in einem Moment, in dem die Spannungen zwischen Paris und London auf einem Höhepunkt sind, vor allem in der Frage der gemeinsamen Agrarpolitik. Dass EU-Handelskommissar Peter Mandelson ein enger Vertrauter von Tony Blair ist, kann die üble Laune des französischen Präsidenten nur noch verstärken.
Die Straßburger Dernières Nouvelles d’Alsace schreiben: Sogar Deutschland – noch nicht das von Angela Merkel, sondern immer noch das von Gerhard Schröder – weiß nicht mehr, wie mit Paris umgehen, das sich wie ein Elefant im europäischen Porzellanladen bewegt und dabei öffentlich wie ein Taugenichts abgekanzelt wird. Außenhandelskommissar Peter Mandelson hielt das „Verbot“ von Paris nicht ein, das es ihm „untersagte“, die gemeinsame Agrarpolitik in die Verhandlungen einzubeziehen, die er im Namen der EU mit der WTO führt. Frankreich, das seit dem Nein beim Volksentscheid vom 29. Mai die Orientierung verloren hat, hätte sich diese Kränkung ersparen können.