die anderen aus frankreich: :
Le Monde aus Paris kommentiert Finanzprobleme des Weltgesundheitsfonds: George W. Bush hat entschieden, über fünf Jahre hinweg jährlich drei Milliarden Dollar für den Kampf gegen Aids weltweit einzusetzen. Er wird aber jeweils nur 200 Millionen Dollar an den Fonds überweisen, denn er zieht es vor, parallel dazu eine rein amerikanische Bürokratie aufzubauen. Das ist ein Fehler. Der französische Präsident Jacques Chirac seinerseits hat versprochen, 150 Millionen Euro im Jahr an den Fonds zu geben. Die anderen reichen Länder sträuben sich aber. Die Hoffnungen sind gering, dass die EU auf die eine Milliarde Euro kommt, die sie versprochen hat.
Nice-Matin aus Nizza schreibt zum traditionellen Interview Chiracs zum Nationalfeiertag: Staatspräsident Chirac bekräftigt, was er als neue und unumkehrbare Gegebenheit darstellt: Den Rückzug des Staates. Hier aber dürfte seine Überzeugungskunst auf Unverständnis stoßen, denn unsere Geschichte ist nun mal so, dass der Staat in Bereichen wie der Sozialversicherung seit langem nicht nur ein einfacher Schiedsrichter ist, sondern Akteur. Der Staat sorgt für die Wohlfahrt, nicht die Gesellschaft. Wenn Jacques Chirac von der Sorge getrieben wird, dass das soziale Gewebe geflickt werden muss, darf er den Staat nicht aus den Augen verlieren.