die anderen aus frankreich über frankreich :
La Croix aus Paris kommentiert den Wahlkampf der vergangenen Wochen zwischen Royal und Sarkozy: Der Wahlkampf neigt sich dem Ende zu, Gott sei Dank! Denn das Ende eines Wahlkampfs, in dem jeder zugleich sein Lager um sich sammeln und die Unentschlossenen verführen muss, veranlasst die Kandidaten zum Übertreiben oder zu Verrenkungsmanövern. Vielleicht brauchen wir ja hartnäckige Kämpfer mit eisernem Willen (daran fehlt es weder Ségolène Royal noch Nicolas Sarkozy) und keine Visionäre. Frankreich, das zugleich stolz ist und voller Selbstzweifel, will Handlungen, Resultate, konkrete Gründe sehen, um wieder Vertrauen zu schöpfen.
Le Progrès aus Lyon schreibt dazu: Zweimal hat die lange Nase des französischen Präsidenten die pummeligen Hände der deutschen Kanzlerin gestreift. Denn gestern in Berlin bedurfte es eines doppelten Handkusses, um Adieu zu sagen. Und Chirac nutzte die Gelegenheit, um ein letztes Mal die „deutsch-französische Freundschaft“ zu beschwören. Ein Hinweis an seine potenziellen Nachfolger, die bei ihrem Fernsehduell dieses Thema unterschlagen hatten. Doch Chirac wird sich hüten, ihnen Lektionen zu erteilen. Wenn das Thema Europa tabu geworden ist, ist er selbst daran schuld – indem er Europa in einem tönenden „Nein“ hat verschwinden lassen.