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Archiv-Artikel

die amis über den irak-waffenbericht

Die New York Times kommentiert: In der Welt, so wie die Bush-Regierung sie sieht, sind unsere Führer unfehlbar und ihre Politik ist immer erfolgreich. Passen die Fakten nicht zu dieser Annahme, dann werden sie eben bestritten. Fazit ist: Ein Präsident, der die Macht hat, so zu tun, als sei er unfehlbar, und der obendrein diese Macht dazu benutzt, niemals Fehler zuzugeben, macht schließlich Fehler, die nicht wieder gutzumachen sind.

Der Miami Herald meint: Der Duelfer-Bericht ist das letzte Glied in einer Kette von Enthüllungen, die nicht nur die Rechtfertigung für den Krieg unterminieren, sondern auch die Art und Weise, in der er organisiert wurde. Die Regierung klebt noch immer an der Formulierung, dass Saddam Hussein den Willen und die Absicht hatte, Massenvernichtungswaffen zu besitzen, und dass wir folglich ohne ihn besser dran sind. Wenn schon Wünsche Atombomben wären, dann hätte Saddam Hussein in der Tat eine Bedrohung dargestellt – sie sind es aber nicht, und folglich war er auch keine.

Der Kansas City Star schreibt: Präsident Bush schuldet dem amerikanischen Volk eine ehrliche Erklärung darüber, was er sich dabei gedacht hat, die Irak-Invasion anzuordnen. Die zweite TV-Debatte heute Abend ist dafür eine gute Gelegenheit.