deutsche regionalzeitungen rätseln über die hessen-spd :
Die Rhein-Zeitung fragt: Hat der neue Spitzenmann Thorsten Schäfer-Gümbel überhaupt eine Chance, als bislang völlig Unbekannter ein wirklicher Herausforderer für Roland Koch zu werden – oder ist er lediglich ein schnell aus dem Hut gezauberter Strohmann, der sich auf die Oppositionsrolle im Wiesbadener Landtag einrichten kann? Für Letzteres würde sprechen, dass Andrea Ypsilanti sich nach wie vor an die Posten der Partei- und Fraktionsvorsitzenden klammert. Ob dies allerdings eine mittel- oder gar langfristige Perspektive für sie ist, darf bezweifelt werden.
Die Westdeutsche Zeitung meint: Wenn CDU-Ministerpräsident Koch im bevorstehenden Turbo-Wahlkampf keinen kapitalen Bock schießt, dürfte ihm nach dieser SPD-Entscheidung der Sieg, wahrscheinlich gemeinsam mit der FDP, kaum zu nehmen sein. Was absurderweise sogar heimliche Freude bei der Bundes-SPD auslösen könnte. Denn das die Partei nervende rot-rot-grüne Gespenst aus Hessen wäre dann aus den Schlagzeilen.
Die Braunschweiger Zeitung merkt an: Koch (…) wird keine Ruhe finden, bis er die Niederlage vom Januar 2008 korrigiert hat. Dabei hätte er den Weg für einen Neuanfang freimachen können. Diese Möglichkeit hatte auch Ypsilanti. Die beiden Hauptkontrahenten sind sich ähnlicher, als sie dem Wähler weismachen wollen.