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Archiv-Artikel

der wochenendkrimi

Tatort: Sag nichts. So., 20.15, ARD

Wie kein Zweiter verkörpert Axel Prahl Beamtenseelen – nobel, nölig, manchmal durchaus doppelbödig. Dass ein Tatort um ihn herumgebastelt wurde, erscheint nur folgerichtig. Doch ach, welch ein Panoptikum an Sonderlingen stellte man ihm im extra für ihn eröffneten Münsteraner Revier zur Seite: einen kiffenden Vater, einen bildungsbürgerlich hochtrabenden Gerichtsmediziner samt zwergwüchsiger Assistentin, eine Staatsanwältin mit der Stimme von Darth Vader. Für Prahls vierten Tatort werden Personal und Pointen langsam ins richtige Verhältnis gebracht: Es geht wieder mal um ein monströses Familienverbrechen, doch diesmal lenken die vielen Blödeleien nicht vom Ungeheuerlichen ab. Wie nebenbei integriert Regisseur Lars Kraume (Grimme-Preis für „Dunckel“) das schräge Verhalten der Sidekicks in die Handlung. Weiter so. Vielleicht offenbaren sich dann Prahls Qualitäten voll: In seinen besten Momenten öffnet er ohne große Gesten tiefste Abgründe. CHRISTIAN BUSS