das wird die woche von … : Uwe Vorkötter
Möchte man in der Haut des Berliner-Zeitung-Chefredakteurs stecken? Möchte man nicht. Denn ab dieser Woche werden Entscheidungen festgezurrt, nach denen Uwe Vorkötter sein seit Oktober währendes „Sortieren“ zu einem Ende bringen muss. Und endlich erklären, ob er auch unter dem Neueigentümer und Heuschreck David Montgomery Chefredakteur des Blattes bleibt.
Montgomerys Investorentruppen haben sich derweil offenbar tief in die deutsche Seele eingearbeitet: Die nächste und vielleicht entscheidende Aufsichtsratssitzung zum Themenkreis Neukonzept, Sparmodell und Renditesteigerung findet sensiblerweise am 1. März statt. Denn dann ist Aschermittwoch und bekanntlich alles vorbei.
Die Summen, die der Berliner Verlag (Berliner Zeitung, Kurier, Tipp, Anzeigenblätter) nach Vorstellung der Investoren zusätzlich verdienen oder sparen soll, rangieren ab dem kommenden Jahr im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Zwar ist das Unternehmen derzeit profitabel, die Auflagen steigen nicht nur bei der Berliner Zeitung, sondern auch beim boulevardesken Schwesterblatt Kurier leicht an. Der Kurier quakt da und dort sogar frech der Bild-Zeitung dazwischen.
Doch jeder weiß, dass die geforderten Summen durch solche „Bordmittel“ wie ein paar Abos hier und ein bisschen mehr Werbung dort nicht zu erreichen sind. – Es sei denn, es werden wieder Rettungsboote ausgesetzt. Mit zunächst VerlagsmitarbeiterInnen und Menschen aus den weniger prestigeträchtigen Objekten wie Programmredaktionen oder Anzeigenblättchen.
Doch wenn die Investoren wie geplant auf volle Fahrt voraus gehen, sitzen demnächst auch wieder RedakteurInnen drin. STG