das wichtigste : Weltweite Erschütterung
Gewaltsamer Tod von Taizé-Gründer löst Entsetzen aus. Kirchen Europas und Politiker würdigen Frère Roger
TAIZÉ/KÖLN epd/afp ■ Der gewaltsame Tod des Gründers der ökumenischen Gemeinschaft im französischen Taizé, Roger Schutz (90), ist weltweit mit großer Betroffenheit aufgenommen worden. Dies sei eine „sehr traurige, erschreckende Nachricht“, erklärte Papst Benedikt XVI. gestern in seiner Sommerresidenz Castelgandolfo.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland würdigten Schutz als große spirituelle Gestalt der Christenheit. Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sowie Politiker im In- und Ausland reagierten bestürzt auf die tödliche Attacke.
Die Tat sei unfassbar, so Köhler. Sie habe einen Menschen getroffen, der für Brüderlichkeit und Gewaltlosigkeit eingetreten sei. Kanzler Schröder würdigte die Verdienste von Schutz für die europäische Verständigung. Im Zweiten Weltkrieg habe der evangelische Theologe jüdischen Flüchtlingen Schutz geboten.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, verurteilte die „unbegreifliche Tat auf das Schärfste“. Frère Roger habe ein Schicksal erlitten, „das uns an das gewaltsame Geschick Jesu und anderer Zeugen für ein gewaltfreies Leben der Menschen“ wie Martin Luther King erinnere. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche, Wolfgang Huber, reagierte mit „fassungsloser Bestürzung und in persönlicher Betroffenheit“. Frère Roger sei „ein Mensch der Versöhnung, des Trostes und der Zuversicht aus dem Glauben“ gewesen. Der Erzbischof von Köln, Kardinal Joachim Meisner, nahm auf dem Weltjugendtag (WJT) die Nachricht vom Tod Frère Rogers mit „tiefer Erschütterung“ auf.
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