das wichtigste : Stimmrekorder schweigt
Keine Hinweise für Absturz der Helios-Maschine. Nach Autopsie-Ergebnissen starben Passagiere beim Aufprall
ATHEN dpa/afp ■ Die Auswertung des Stimmrekorders der Helios-Maschine aus Zypern hat keine entscheidenden Hinweise auf die genauen Umstände des Absturzes mit 121 Toten bei Athen gegeben. In den letzten 30 Minuten des Fluges der Boeing 737-300 nahm der Rekorder nur ein tiefes Ein- und Ausatmen sowie „ein Flüstern, als ob jemand mit sich selbst spricht“ auf, berichtete das griechische Staatsfernsehen gestern unter Berufung auf die Untersuchungskommission der zivilen Luftfahrt. Eine Kommunikation der Piloten mit der Flugsicherung sei nicht zu hören gewesen.
Indes ergab die Autopsie von 118 der 121 Todesopfer, dass die Insassen erst beim Aufprall des Flugzeugs ums Leben kamen. Die Ergebnisse widerlegen Annahmen, die Passagiere seien bereits in der Luft erstickt oder wegen des plötzlichen Druckabfalls erfroren. Nach Angaben von Chefermittler Philippos Koutsaftis konnte neben anderen der deutsche Pilot Hans-Jürgen Merten bislang nicht identifiziert werden. Aus der Untersuchung seiner Leiche erhoffen sich die Ermittler eine Antwort auf die Frage, warum er und sein Kopilot vermutlich schon kurz nach dem Start im zyprischen Larnaka das Bewusstsein verloren.
Nach Angaben aus Polizeikreisen wurden im Cockpit Blutspuren des Stewards Andreas Prodromou gefunden, der einen Pilotenschein für Kleinflugzeuge hatte. Dies könnte die These bestätigen, wonach noch jemand versucht hatte, die Unglücksmaschine zu retten. Beim Absturz der Maschine der zyprischen Chartergesellschaft Helios waren vorigen Sonntag in Grammatiko bei Athen alle 121 Menschen an Bord ums Leben gekommen.