das wichtigste : SPD legt deutlich zu
Der Trend nimmt eine Wende: Neun Tage vor der Wahl ist der Ausgang des Urnengangs offener als je zuvor
BERLIN dpa ■ Die SPD hat eine Woche nach dem Fernsehduell von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel in der Wählergunst deutlich zugelegt. Laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer büßte Schwarz-Gelb die wochenlang gehaltene parlamentarische Mehrheit in der politischen Stimmung klar ein. Auch wenn nächsten Sonntag schon Bundestagswahl wäre, verlören Union und FDP ihre Mehrheit – allerdings knapper.
In der politischen Stimmung verloren CDU/CSU zwei Punkte und kamen auf 40 Prozent. Die SPD legte vier Punkte auf 38 Prozent zu. Die Grünen verbesserten sich leicht auf 7 Prozent (+1), die FDP verlor einen Punkt (6 Prozent). Auch die Linkspartei büßte einen Punkt ein und erreichte 7 Prozent. Die Forschungsgruppe Wahlen befragte vom 6. bis 8. September 1.299 Wahlberechtigte.
Die Meinungsforscher wiesen darauf hin, dass sich auch gut eine Woche vor einer Wahl politische Stimmung und nachfolgendes Wahlergebnis noch deutlich unterscheiden können. So habe die SPD in der Woche vor der Bundestagswahl 2002 in der politischen Stimmung 10 Prozentpunkte vor CDU/CSU gelegen. Bei der Wahl selbst hätten SPD und Union identische Ergebnisse erreicht.
Wäre diesen Sonntag Wahl, kämen auch längerfristige Überzeugungen und Bindungen der Wähler stärker zur Geltung. Bei der „Sonntagsfrage“ erreichten die Union 41 (–2) und die SPD 34 Prozent (+2). Grüne und FDP erhielten je 7 Prozent, die Linkspartei 8. Mit 48 Prozent verfehlte Schwarz-Gelb die parlamentarische Mehrheit von 48,5 Prozent knapp.
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