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Archiv-Artikel

das wichtigste Andrang in Melilla

Rund 100 Afrikaner gelangen in die spanische Exklave an Marokkos Küste und damit nach Europa

MADRID afp/epd ■ Bei einem Massenansturm auf die spanische Exklave Melilla an der Küste Marokkos ist es rund einhundert Menschen gelungen, auf spanisches Territorium vorzudringen. Etwa 500 Afrikaner hatten in der Nacht zu Dienstag versucht, den Metallzaun um Melilla zu überwinden, teilte die örtliche Präfektur mit. Die aus Afrika südlich der Sahara stammenden Menschen hätten erheblichen Widerstand geleistet. Die Polizei habe Gummigeschosse und Gummiknüppel eingesetzt, hieß es weiter. Zwölf Flüchtlinge und sechs Polizisten seien leicht verletzt worden.

Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Bis auf einen Mann, der sich das Handgelenk brach, wurden alle kurz darauf wieder entlassen. Die Polizei stellte 270 Leitern sicher, mit denen die Einwanderer über den Zaun geklettert waren. Die Präfektur betonte die Zusammenarbeit mit den marokkanischen Behörden. Diese hätten auf ihrer Seite etwa 50 Menschen festgenommen.

Es war der bislang größte Ansturm auf Melilla in einer Nacht. Bereits Montagabend sollen rund 300 Menschen eine ähnliche Aktion versucht haben. Nach Angaben der spanischen Behörden wollten seit Jahresbeginn rund 12.000 Menschen ins 12,5 Quadratkilometer große Melilla und damit in den Schengener Raum gelangen. Sie haben dort das Recht, einen Asylantrag bei den spanischen Behörden zu stellen. In den Bergen um Melilla warten nach Presseberichten hunderte Afrikaner auf eine Möglichkeit zur Überwindung der Grenzanlagen. Hilfsorganisationen werfen der Polizei übergroße Härte gegen die Migranten vor. Spanien hat inzwischen begonnen, den Zaun von bisher drei auf sechs Meter zu erhöhen.