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Archiv-Artikel

das wichtigste CSU rüttelt an ihrem Chef

Ex-CSU-Chef Waigel attackiert Stoiber. Kritik für Zaudern auch von Beckstein und Junger Union

MÜNCHEN/BERLIN dpa ■ Der frühere CSU-Vorsitzende Theo Waigel hat seinen Nachfolger Edmund Stoiber wegen des Rückzugs aus der geplanten großen Koalition in Berlin scharf angegriffen. Er warf Bayerns Ministerpräsidenten „schwerste politische Fehler“ vor. Stoiber habe der CSU „viel zugemutet – wahrscheinlich zu viel“, sagte Waigel der Bild.

Stoiber flog gestern nach einem dreitägigem Besuch der bayerischen CSU-Landtagsfraktion in Rom als erster nach Berlin zurück, um an Gesprächen zur Regierungsbildung teilzunehmen. Fraktionschef Joachim Herrmann rief in Rom zur Geschlossenheit auf. Zwar ließen sich die „Irritationen nicht innerhalb weniger Tage wegreden“, sagte Herrmann laut einem Sprecher vor dem Rückflug nach München. Doch müsse man im Interesse des Landes zur Sachpolitik zurückkehren.

Innenminister Günther Beckstein (CSU) sagte im TVSender N24, das Hin und Her sei „für die normalen Leute schwer erträglich“. „Die sehen, dass wir Riesenprobleme in Deutschland haben. Und dann geht’s nur noch um Posten.“ Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk warf Stoiber vor, eine „schwere Führungskrise“ ausgelöst zu haben. Der CSU-Chef müsse seinen Führungsstil ändern und „zur Teamfähigkeit zurückkehren“.

Bayerns JU-Chef Weber kritisierte auch die künftigen CSU-Minister Seehofer und Glos für ihr Verhalten während der Koalitionsverhandlungen. Er forderte einen Generationswechsel, nahm aber Stoiber davon aus. „Die Generation, die 1974 in den Landtag kam und jetzt die Regierung stellt, signalisiert nicht mehr den Aufbruch für die Zukunft.“

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