das wichtigste : Kunden müssen bluten
NRW genehmigt RWE teilweise höhere Strompreise. Gaspreise in Berlin und Brandenburg nochmals erhöht
DÜSSELDORF/BERLIN rtr/dpa ■ Das NRW-Wirtschaftsministerium hat nach eigenen Angaben die Anträge des Versorgers RWE auf höhere Strompreise nicht in dem vom Unternehmen gewünschten Umfang gebilligt.
Ministerin Christa Thoben (CDU) habe die Tariferhöhungen für Haushaltskunden und kleinere Betriebe um ein Viertel gekürzt und damit einer Erhöhung von 0,65 Cent pro Kilowattstunden zugestimmt, hieß es gestern. Sollten die Regulierungsbehörden feststellen, dass die Netzkosten von den Versorgern zu hoch angesetzt worden seien, müssten die Firmen entsprechende Kürzungen umgehend an die Verbraucher zurückgeben. Auch die geltend gemachten Kosten für Emissionszertifikate stünden unter Vorbehalt einer Prüfung durch das Bundeskartellamt.
Die jetzt genehmigte Erhöhung bedeute für einen Vier-Personen-Haushalt mit einem Durchschnittsverbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr Mehrkosten von netto etwa 22,75 Euro jährlich.
In Berlin erhöht Deutschlands größter kommunaler Gasversorger Gasag innerhalb von drei Monaten zum zweiten Mal seine Preise. Vom 1. Januar an müssten Privatkunden zwischen acht und zwölf Prozent mehr zahlen, so die Gasag gestern. Für einen Standardhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas im Jahr seien das rund 10 Euro im Monat. Die Verbraucherzentrale kritisierte die Erhöhung und empfahl Gasag- Kunden, die erhöhten Beträge nur unter Vorbehalt zu zahlen.
Der Brandenburger Gasversorger EMB schließt sich der Gasag an und erhöht ebenfalls zum zweiten Mal seit Oktober zum 1. Januar die Preise zu gleichen Bedingungen.