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Archiv-Artikel

das wichtigste Mörderischer Frost

Immer mehr Kältetote unter der Eisglocke Osteuropas. Frost erreicht auch Türkei, Griechenland und Italien

BERLIN afp ■ Während der Osten Deutschlands auch gestern dem Eistag weitgehend problemlos getrotzt hat, steigt die Zahl der Kälteopfer in Osteuropa an. In der Ukraine starben binnen eines Tages 26 Menschen, in Polen erlagen neun Menschen dem Frost. Selbst die Türkei meldete infolge heftiger Schneefälle und Werten um minus 15 Grad sechs Tote. In Deutschland erfroren seit Sonntag fünf Menschen. Die durch Russland-Hoch „Claus“ in den Keller gefallenen Temperaturen lagen auch in der Nacht zu Dienstag um die minus 20 Grad. Hier scheinen die Eistage aber vorläufig gezählt.

Die klirrende Kälte in Polen hat nach Polizeiangaben seit Winterbeginn 159 Menschen das Leben gekostet. Da es sich bei den meisten Kälteopfern um Obdachlose handelt, wird mit noch mehr Toten gerechnet. Mehr als tausend Menschen wurden seit dem Wochenende mit Erfrierungen in Krankenhäusern behandelt.

Eisige Temperaturen bis zu minus 13 Grad, Schnee und Winde der Stärke 10 bis 11 haben in der Nacht zu Dienstag zu erheblichen Verkehrsproblemen in Griechenland und in der Ägäis geführt. In Athen schneite es bei 0 Grad. Eine dünne Schneedecke war auch auf der Akropolis zu sehen. In der Ägäis geriet ein Frachter in Seenot.

Italien dreht die Heizungen im ganzen Land runter: Da der russische Energiekonzern Gazprom wegen der andauernden Kältewelle derzeit weniger Gas nach Italien liefert, hat Industrieminister Claudio Scajola Sparmaßnahmen angekündigt. So werde per Gesetzesdekret in den nächsten Tagen angeordnet, die Heizungen in allen Privathäusern und Büros um ein bis zwei Grad herunterzuschalten, berichtete La Stampa.